60 Jahre Märkisches Viertel MV for Life

60 Jahre Märkisches Viertel: Dreizehn Bewohner*innen, Arbeitende und Freund*innen berichten, wie sich das Leben in der Berliner Großwohnsiedlung wirklich anfühlt.

25. September 2024
Das Märkische Viertel aus der Vogelperspektive

Vor genau 60 Jahren sind die ersten Mieter*innen ins Märkische Viertel eingezogen. Seitdem wurde viel über die Berliner Großwohnsiedlung geschrieben. Wir wollen wissen, wie es wirklich ist, dort zu leben und zu arbeiten – und haben dafür dreizehn ganz unterschiedliche Menschen eingeladen. Eine große Runde für ein großes Wohnexperiment. Lest den vollständigen Bericht zum Gespräch in der Ausgabe 3-24 der Hallo Nachbar.

In unserem Video geben Gesprächsteilnehmende, darunter Bewohner*innen und verschiedene Personen, die eng mit dem Märkischen Viertel verbunden sind, lebendige Einblicke in ihren Alltag und ihre Perspektiven. Sie zeigen, was diesen Stadtteil für sie einzigartig macht. 

Das Luftbild zeigt die charakteristische Skyline des Märkischen Viertels mit seinen markanten Hochhäusern. Die Gebäude ragen aus einem grünen Meer von Bäumen und Grünflächen hervor. Die Kamera zoomt langsam auf das Bild zu. Während der Bildausschnitt näher rückt, erscheint vom unteren Bildrand her ein kreisförmiges Logo. Es bewegt sich zur Bildmitte und trägt die Aufschrift: MV for life. Am unteren Bildrand ist zu lesen: Ein Kiezgespräch.

Als nächstes erscheint eine blaue Farbfläche. Darauf ist eine Frage zu lesen: Warum liegt dir das Märkische Viertel am Herzen?

Szenenwechsel zu einem älteren Mann, der frontal in die Kamera spricht. Eine Bauchbinde weist ihn als Manfred Grabowsky aus. Wir hören ihn sprechen: „Also mir gefällt das Märkische Viertel sehr gut, wir haben auch sehr viele grüne Ecken und alles, wir haben Spielplätze, wir haben Sportplätze.“ 

Erneut erscheint eine blaue Farbfläche. Darauf ist eine Frage zu lesen: Was macht das Märkische Viertel so besonders?

Szenenwechsel zu einem Mann mittleren Alters, der frontal in die Kamera spricht. Eine Bauchbinde weist ihn als Tony Leon Guerrero aus. Wir hören ihn sprechen: „Und ich sehe die Menschen hier, die sind immer mit Lächeln. Immer. Wenn die Menschen lächeln, Mensch, das ist eine schöne Siedlung da.“

Erneut erscheint eine blaue Farbfläche. Darauf ist eine Frage zu lesen: Was wünscht du den Menschen, die hier wohnen?

Szenenwechsel zu einer Frau mittleren Alters, die frontal in die Kamera spricht. Eine Bauchbinde weist sie als Ilham Abdulrahman aus. Wir hören sie sprechen: „Ich denke, die Leute sollen echt Liebe haben, damit sie hier im Märkischen Viertel gut leben.“

Erneut erscheint eine blaue Farbfläche. Darauf ist eine Frage zu lesen: Was wünscht du dir für die Zukunft?

Szenenwechsel zu einem Mann mittleren Alters, der frontal in die Kamera spricht. Eine Bauchbinde weist ihn als Murat Drayef aus. Wir hören ihn sprechen: „Ich bin heute hier, weil ich gerne etwas bewirken möchte, dabei sein möchte, weil ich lebe hier schon über 45 Jahre in dem Kiez und daher nutze ich die Gelegenheit, einfach hier nicht nur in den Austausch zu gehen, sondern vielleicht Impulse zu setzen, wie wir es schaffen, in Zukunft friedlich gemeinsam in Harmonie miteinander zu leben.“

Erneut erscheint eine blaue Farbfläche. Darauf ist eine Frage zu lesen: Was wünscht du dem Märkischen Viertel zum Geburtstag?

Szenenwechsel zu einer Frau mittleren Alters, die frontal in die Kamera spricht. Eine Bauchbinde weist sie als Helene Böhm aus. Wir hören sie sprechen: „Dass dieses Engagement bestehen bleibt, dass es sich weiterentwickelt, das wünsche ich dem Märkischen Viertel zum 60. Geburtstag.“

Eine blaue Farbfläche erscheint. Darauf zu sehen ist der Schriftzug: 60 Jahre Märkisches Viertel. In der unteren rechten Ecke steht das Logo der GESOBAU.

Szenenwechsel zu Manfred Grabowsky. Wir hören ihn sprechen: „Und dann kann man sagen an der Haustür: Schönen Dank, noch einen schönen Abend. Ich halte auch mal die Tür auf für einen anderen. Ja und das macht richtig Spaß.“

Die Menschen dahinter

In unserer Galerie stellen wir dreizehn Bewohner*innen des Märkischen Viertels und eng mit dem Viertel verbundene Personen vor – mit persönlichen Zitaten, die Einblicke in ihr Leben und ihre Verbindung zum Kiez geben. Ein buntes Mosaik aus Gesichtern, Stimmen und Geschichten, die das Viertel lebendig machen.

Manuel "Lux" Trautsch

Portrait von Manuel "Lux" Trautsch

„Ich bin hier auf einer Insel gestrandet – und zwar sehr gern gestrandet.“

Als Kiezreporter für märkischesviertel.de kennt Manuel „Lux“ Trautsch das Märkische Viertel in- und auswendig. Er hat ein detailliertes 3D-Modell des Viertels erstellt und zeigt, wie sich das MV aus seiner Sicht entwickelt hat.

Sandra Sapiatz

Portrait von Sandra Sapiatz

 „Hier prallen Generationskonflikte ganz schön hart aufeinander.“

Sandra Sapiatz leitet das Stadtteilzentrum im Ribbeck-Haus. Ihre frischen Eindrücke als Neuankömmling geben einen Blick auf die Herausforderungen und Schönheiten des Märkischen Viertels aus der Perspektive einer „Generation Sido“.

Julia Fertig

Portrait von Julia Fertig

„Als Bibliothekarin will ich viel Communityarbeit machen.“

Julia Fertig ist die Leiterin der Stadtteilbibliothek im Fontane-Haus. Sie sieht das Viertel als Ort der Begegnung und Bildung, hat jedoch selbst manchmal noch Schwierigkeiten, sich in den labyrinthartigen Straßen des Viertels zurechtzufinden.

Marianne und Manfred Grabowsky

Portrait von Marianne und Manfred Grabowsky

„Wir haben erlebt, wie durch bösartige Medienberichte ein negatives Image entstanden ist.“

Marianne Grabowsky leitet die Senioren-Infothek im Märkischen Viertel. Mit ihrem Ehemann hat sie viele Veränderungen hautnah miterlebt und eine tiefe Bindung zum Viertel aufgebaut.

Manfred Grabowsky, Mariannes Ehemann, hat über Jahrzehnte bei der GESOBAU als Hausmeister gearbeitet. Er ist eng mit der Geschichte und Entwicklung des Märkischen Viertels verbunden.

Murat Drayef

Portrait von Murat Drayef

„Im MV kommen mittlerweile 120 Nationen zusammen.“

Murat Drayef ist Streetworker beim Verein Gangway und kennt die Herausforderungen und Chancen des Märkischen Viertels besonders gut. Er ist seit 45 Jahren in diesem Viertel verwurzelt.

Helene Böhm

Portrait von Helene Böhm

„Mein aktueller Wohnort bietet mir ein Gefühl von ,jwd‘ - ,janz weit draußen‘.“

Helene Böhm ist die Leiterin des Bereichs Sozial- und Quartiersmanagement bei der GESOBAU und wohnt seit Jahren im Märkischen Viertel. Sie setzt sich aktiv für die Entwicklung und Verbesserung des Viertels ein.

Christa Beck

Portrait von Christa Beck

„Ich finde auch, dass das Märkische Viertel eine Insel ist, aber das ist für mich nichts Positives.“

Christa Beck, Architektin, hat die energetische Modernisierung des Märkischen Viertels mitgeleitet. Sie wirft einen fachlichen Blick auf die architektonischen und infrastrukturellen Herausforderungen des Viertels.

Irina Herz

Portrait von Irina Herz

„Die Erstbewohner*innen konnten ein unglaubliches Gemeinschaftsgefühl entwickeln.“

Irina Herz leitet den Geschäftsbereich 1 der GESOBAU und beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit Großwohnsiedlungen. Sie kennt die architektonischen und sozialen Aspekte des Märkischen Viertels gut.

Heinz Engelstädter

Portrait von Heinz Engelstädter

„Es geht darum, den friedlichen Zusammenhalt zu stärken.“

Professor Heinz Engelstädter leitet das „Philosophische Café“ im Selbsthilfezentrum Reinickendorf. Er bietet eine tiefgehende und philosophische Perspektive auf das Märkische Viertel und seine Gemeinschaft.

Tony Leon Guerrero

Portrait von Tony Leon Guerrero

„Ich konnte die Transformation von oben aus dem Hubschrauber sehen.“

Tony Leon Guerrero ist Trainer des Baseballclubs Berlin Flamingos und erinnert sich an den Wandel des Viertels von den 70er Jahren bis heute. Er verbindet persönliche Erlebnisse mit der Geschichte des Märkischen Viertels.

Ilham Abdulrahman

Portrait von Ilham Abdulrahman und ihrem Ehemann

„Neuankömmlinge haben zwei Probleme: zu wenig Parkplätze und schmutzige Aufzüge.“

Ilham Abdulrahman unterstützt als Stadtteilmutter im FACE Familienzentrum andere Eltern. Sie ist eine wichtige Anlaufstelle für neue und langjährige Bewohner*innen des Viertels. An ihrer Seite ist ihr Ehemann Yahia Joumma. Gemeinsam prägen sie das Gemeinschaftsleben im Viertel durch ihre engagierte Arbeit.


Gespräch: Pauline Krebs / Text: Mara Bergmann / Bilder: Verena Brüning


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